Immer wieder wurde von den Jugendlichen in Metzingen der Wunsch gegenüber uns Nachtwanderern geäußert, einen Unterstand zu bekommen, an dem sie sich ungestört aufhalten können. Es sollte aber kein Standort außerhalb der Stadt sein. Sie wollen sich geschützt und sicher fühlen. Zu dem Unterstand kamen noch Wünsche wie eine Smartphone-Ladestation, betrieben durch eine Solarleuchte und öffentliches WLAN.

Auf Betreiben der Mobilen Jugendberatung und uns Nachtwanderern bei der Stadt Metzingen wurden durch den Gemeinderat im Doppelhaushalt 2018/19 25.000 € vorgesehen.
Herr Berger von der Stadtverwaltung lud die Mobile Jugendberatung, Jugendliche und Nachtwanderer ein, um geeignete Plätze zu finden. Es kristallisierte sich heraus, dass der Platz neben der Buba-Mädles-Treppe, bei der Sieben- Keltern-Schule am geeignetsten ist.

Leider kam dann die Corona-Pandemie dazwischen, durch welche für die Stadt beachtliche Einnahmen ausblieben und an allen Ecken und Enden Streichungen vorgenommen werden mussten. Folglich drohte das Projekt „Unterstand“ wegen fehlendem Geld zu platzen.

Wir Nachtwanderer ließen nicht locker, denn wir sahen uns bei den Jugendlichen, mit denen wir regelmäßig in Kontakt standen, in der Pflicht. Wir wurden so oft bei der Stadt Metzingen vorstellig, bis unser OB Dr. Fiedler sagte „Irgendwie bekommen wir das Geld dafür her“ und so haben die Stadt Metzingen, die MJB und wir Nachtwanderer, in mehreren Beratungen gemeinsam dann doch geschafft, einen Unterstand in abgespeckter Form zu bekommen. Einen Unterstand aus grauem Wellblech, ausgestattet mit stabilen Sitzmöglichkeiten, einem ebenso stabilen „Tisch“ und einem Müllbehälter –> fürs Erste.

Um diese graue Wellblech-Konstruktion attraktiver zu bekommen, fand am 24. April 2021 in einer Aktion der Stadt Metzingen und der Mobilen Jugendberatung mit den Jugendlichen eine Graffiti-Mal-Aktion statt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Schön farbenfroh.

Bereits schon vor dieser Malaktion hatten die Jugendlichen den Treffpunkt angenommen. Das heißt, der Treffpunkt ist akzeptiert. Nicht nur das: Die Jugendlichen fühlen sich dort wohl.
In einem zweiten Schritt sollen dann die gewünschten Erweiterungen wie Solarlampe mit Ladestation und WLAN realisiert werden.

Autor: Nachtwanderin Margarete Riedlinger